Die Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland ist seit 2014 zum fünften Mal in Folge angestiegen. Die Überschuldungsquote bleibt nahezu konstant, da die Bevölkerung durch Zuwanderung und Migration nochmals leicht zugenommen hat. Zum Stichtag 1. Oktober 2018 wurde für Deutschland eine Überschuldungsquote von 10,04 Prozent gemessen, so ergab der „Schuldner Atlas Deutschland 2018“ der Ratingagentur Creditreform.
Damit sind weiterhin über 6,9 Millionen Bürger über 18 Jahre überschuldet und weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf. Dies sind rund 19.000 Personen mehr als noch im vergangenen Jahr (plus 0,3 Prozent).
Die aktuellen Daten zur Überschuldungsintensität zeigten einen neuen Trend: Erstmals seit 2006 beruhe der Anstieg der Überschuldungszahlen ausschließlich auf einer Zunahme der Fälle mit geringer Überschuldungsintensität. Ihre Zahl nahm in den vergangenen zwölf Monaten um rund 106.000 Fälle zu (plus 3,9 Prozent), während die Zahl der Fälle mit juristischen Sachverhalten um rund 87.000 Fälle abnahm (minus 2,1 Prozent). Dieser Sachverhalt spiegele sich sowohl in West- wie auch in Ostdeutschland. Weiterhin verbleiben rund 4,13 Millionen Menschen in Deutschland in einer dauerhaften Überschuldungsspirale (2006/2018: plus 735.000 Fälle; plus 22 Prozent).
Die Überschuldungsquote liegt in den neuen Bundesländern (10,40 Prozent, minus 0,02 Punkte, ohne Berlin) zum siebten Mal in Folge (wie auch bis 2008) über dem Vergleichswert im Westen (9,98 Prozent; plus 0,01 Punkte). Insgesamt sind in diesem Jahr im Westen rund 5,82 Millionen Personen als überschuldet zu betrachten, im Osten Deutschlands sind dies rund 1,11 Millionen Personen. Der Grundtrend in Ost- und Westdeutschland habe sich allerdings umgekehrt: Die Zahl der Überschuldungsfälle geht im Osten zurück (minus 8.000 Fälle), im Westen steigt sie weiter an (plus 27.000 Fälle). Die entsprechenden Vergleichswerte zeigten, dass sich die Überschuldungsspirale im Westen weiterhin schneller drehe als im Osten. Sowohl in Ost wie in West ist die Zahl der Fälle mit hoher Überschuldungsintensität zurückgegangen, die mit geringer Überschuldungsintensität ist angestiegen. Dabei ist der Rückgang der harten Überschuldung im Westen (minus 1,9 Prozent) schwächer ausgeprägt als im Osten (minus 2,9 Prozent). Und der Anstieg der weichen Überschuldung liegt im Westen (plus 4,1 Prozent) höher als im Osten (plus 2,9 Prozent).
In diesem Jahr können in Deutschland rund 7,65 Prozent der Frauen über 18 Jahre (2017: 7,61 Prozent) als überschuldet und zumindest nachhaltig zahlungsgestört gelten. Bei Männern sind dies 12,55 Prozent (2017: 12,59 Prozent). Die Zahl der Überschuldungsfälle nahm bei den Frauen weiter merklich zu (2,7 Millionen; plus 21.000 Fälle), bei den Männern nahm sie minimal ab (4,2 Millionen; minus 2.000 Fälle). Das Thema „Altersüberschuldung“ hat weiter an Bedeutung gewonnen: 2018 müssen rund 263.000 Menschen in Deutschland ab 70 Jahren als überschuldet eingestuft werden (plus 69.000 Fälle; plus 35 Prozent).
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