Die Sekundärmärkte für Private Equity gewinnen zunehmend an Bedeutung – auch wenn sie 2024 erst rund ein Prozent des weltweiten Private-Equity-Volumens ausmachten. Laut einer aktuellen Marktanalyse der Pariser Investmentgesellschaft Carmignac zeigt sich jedoch ein klar wachsender Trend in diesem bislang noch kleinen, aber dynamischen Marktsegment.
Im Gegensatz zu IPOs, bei denen neue Aktien ausgegeben werden, dominieren an den Wertpapierbörsen sekundäre Transaktionen, also der Handel mit bereits bestehenden Anteilen. Ein ähnliches Prinzip findet zunehmend auch im Private-Equity-Sektor Anwendung: Sekundärtransaktionen ermöglichen den Kauf und Verkauf bestehender Beteiligungen außerhalb öffentlicher Märkte und schaffen so Liquidität in einem ansonsten illiquiden Anlageumfeld.
Unterschieden wird zwischen LP-geführten (Limited Partner) und GP-geführten (General Partner) Transaktionen. Beide Varianten gewinnen aktuell an Relevanz – nicht zuletzt aufgrund der schwierigen Exit-Bedingungen, die durch hohe Zinsen, eine schwache IPO-Tätigkeit und verzögerte M&A-Prozesse geprägt sind.
Carmignac betont, dass insbesondere institutionelle Investoren zunehmend Interesse an Sekundärmarkt-Investitionen zeigen. Gründe dafür sind unter anderem der Zugang zu etablierten Portfolios, eine breitere Diversifizierung sowie eine potenziell schnellere Kapitalrückführung im Vergleich zu klassischen Primärinvestitionen.
Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass Sekundärmärkte künftig eine wachsende Rolle im Private-Equity-Ökosystem spielen dürften – sowohl als Liquiditätsquelle für bestehende Investoren als auch als strategische Opportunität für neue Kapitalgeber.