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Baukindergeld: Familien im Osten und in Teilen Bayerns profitieren, der Rest kaum

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Ab 18. September können Familien das von der Bundesregierung beschlossene Baukindergeld beantragen. Wie stark der Effekt beim Immobilienkauf ist, unterscheidet sich stark nach Region. Am meisten profitieren Familien in den ostdeutschen Bundesländern und in strukturschwachen Regionen wie etwa im nordöstlichen Bayern. Für Käufer in angespannten Wohnungsmärkten, ob urbane Zentren oder ländliches Umland, ist die Wirkung gering. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt.de, für die der Anteil des Baukindergeldes am Kaufpreis inklusive Nebenkosten in allen deutschen Stadt- und Landkreisen berechnet wurde.

In Hamburg kostet eine familientaugliche Wohnung (mindestens vier Zimmer, ab 80 Quadratmeter) inklusive aller Kaufnebenkosten im Median 442.265 Euro. Das Baukindergeld für eine Familie mit einem Kind beträgt über zehn Jahre 12.000 Euro. Damit liegt die Förderquote in Hamburg bei 2,7 Prozent des Kaufpreises. Einen vergleichbar niedrigen Effekt hat der Zuschuss auch in Frankfurt. Dort werden 3,0 Prozent übernommen. Auch in Düsseldorf (3,4 Prozent), Stuttgart (3,5 Prozent) und Berlin (3,8 Prozent) ist die Förderung eher ein Tropfen auf den heißen Stein.

„In Ballungsräumen mit hoher Nachfrage und geringem Angebot haben sich die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren so stark verteuert, dass das Baukindergeld kaum Wirkung zeigen wird“, sagt Immowelt-CEO Carsten Schlabritz. Durch das Baukindergeld werde sich die Eigentumsquote nicht wesentlich verändern – besonders in angespannten Wohnungsmärkten sei der Effekt zu gering. Das gelte nicht nur in den größten deutschen Städten und ihrem Speckgürtel – auch in hochpreisigen Studentenstädten wie Wiesbaden (3,1 Prozent), Darmstadt (3,2 Prozent) oder Karlsruhe (3,4 Prozent) bekommen Familien mit einem Kind nur einen geringen Anteil des Kaufpreises als Förderung.

Für Familien in Bayern ist der Immobilienkauf besonders in den angespannten Wohnungsmärkten mit hohen Preisen nur schwer zu realisieren. Allerdings unterstützt die Bayerische Staatsregierung seit 1. September Familien mit weiteren Fördergeldern. Mit dem Baukindergeld Plus erhöht der Freistaat Bayern das Baukindergeld des Bundes von 1.200 Euro pro Kind und Jahr über einen Zeitraum von zehn Jahren um zusätzlich 300 Euro pro Kind und Jahr. Zudem kann beim Kauf eine von Kindern unabhängige Eigenheimzulage in Höhe von einmalig 10.000 Euro beantragt werden. Addiert bekommen Familien somit 25.000 Euro Unterstützung. Das Baukindergeld Plus und die Eigenheimzulage führt zumindest in strukturschwachen Regionen Bayerns dazu, dass die höchsten Förderquoten der ganzen Bundesrepublik erreicht werden. In den Landkreisen Hof (29,1 Prozent) und Wunsiedel (28,8 Prozent) sowie in der Stadt Hof (28,8 Prozent) profitieren Familien dank niedriger Immobilienpreise am meisten.

Neben den Regionen im Nordosten Bayerns sind vor allem Familien in den ostdeutschen Bundesländern die größten Profiteure des Baukindergeldes. Den stärksten Effekt im Osten spüren Familien im Kyffhäuserkreis in Thüringen. Vom mittleren Kaufpreis von 52.438 Euro für eine Immobilie mit mindestens vier Zimmern werden dank Baukindergeld 22,9 Prozent vom Staat übernommen. Im sächsischen Vogtlandkreis (21,3 Prozent) und im Landkreis Mansfeld-Südharz (20,6 Prozent) in Sachsen-Anhalt liegt die Quote nur minimal darunter.

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von factum
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